Neuer Vorschlag: Herzberg – Stätte der Reformation

Warum Melanchthonstadt als Namenszusatz zu kurz greift

HerzbergZählt und Ulf Lehmann sprechen sich für einen neuen Vorschlag aus

Die beiden Abgeordneten der CDU-Fraktion Madlen Kellner und Kornelia Graßmann brachten in die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag eine Beschlussvorlage ein. Herzberg soll den Namenszusatz „Melanchthonstadt“ beim Land beantragen. Ein Vorschlag der bereits 2013 diskutiert, der jedoch von den Stadtverordneten 2014 abgelehnt worden ist. Begründung: Zu wenig historische Substanz und abgesehen vom Melanchthon-Gymnasium eher spärliche Zeugnisse heute noch zu erlebender Erinnerungsorte.

 

Reformation als d e r Wendepunkt

 

Da die Reformation in Herzbergs Geschichte ohne Zweifel einen markanten Wendepunkt darstellt, schlug ich im Namen unserer Fraktion HerzbergZählt vor, über den Zusatz „Stätte der Reformation“ nachzudenken. Vorteile wären: Herzbergs Alleinstellungsmerkmale, die wie ein Geschichtsbilderbuch Verlauf und Wirkung der Reformation erzählen, kämen stärker zum Tragen.

 

Was hat Herzberg und seine Ortsteile in dieser Hinsicht zu bieten (Auswahl): 

  • Der erste protestantische Gottesdienst auf dem Gebiet des heutigen Landes Brandenburg in der St.-Marien-Kirche 1522
  • Früheste Auflösung eines Klosters bereits 1522
  • Einrichtung eine der ersten Mädchenschulen
  • Johannes Clajus, Herzberger Kind, Verfasser einer der frühesten deutschen Grammatiken und einer der Urväter der deutschen Sprache
  • Carl Friedrich Wuras, Herzberger Humanist und Luther-Nacheiferer;  Missionar im südlichen Afrika
  • Elisabeth Malo, Züllsdorferin und protestantische Theologin, Vorkämpferin für Frauen im Pfarramt
  • Genuin protestantische Dorfkirchen wie in Arnsnesta. 

 


All diese Anziehungspunkte könnten als Teil eines durchdachten Marketingskonzeptes Herzberg attraktiver und noch erlebnisreicher machen. Die Einbindung der Stadtteile und Gemeinden ermöglicht eine sympathische Präsentation des gesamten Stadtgebietes. Besucher haben viele Anlaufpunkte, die gemeinsam beworben werden können.

Der Vorschlag wurde mehrheitlich in der Stadtverordnetenversammlung angenommen, was mich sehr freut. Nun wird in den Fraktionen und Ausschüssen über eine Umsetzung des Vorschlages diskutiert.

Ihr Ulf Lehmann